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aga
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agaza
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agazala
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aga-galstra
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mnl. alstere
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ahd.
agalstra
4
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agastr(i)a
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Adelung (1793-1801)
1,233
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Anm. In Oberdeutschland heißt dieser Vogel Aglaster, Algaster, Agerst und
bey dem Pez Agalaster. Bey den Angelsachsen war Agu sein Nahme.
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Wachter glaubt sehr unwahrscheinlich, daß der Zusatz an dem heutigen
Nahmen von dem alten alen. gignere, herrühre, und daß Aglaster, oder nach
der Hochdeutschen Mundart, Älster, eigentlich die jungen Vögel dieser Art
bezeichne.
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Die erste Hälfte dieses Nahmens ist vielmehr eine Nachahmung seines
natürlichen Geschreyes, welches auch das Griechische αιγασρα [¿], das
Ital. Gazza und Gazzuolo, das Engl. Agasse, und das Franz. Agace, Géay
oder Jay sind, welche alle diesen Vogel, zuweilen aber auch die Dohle
bezeichnen; denn beyde Vögel werden von den Schriftstellern, besonders den
ältern, oft mit einander verwechselt.
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Die Schlesier nennen die Älster mit dem Zischlaute Schalaster, die
Holsteiner Äxter, die Westphalen Exter, die Niedersachsen Hegester,
Hester, Heher, andere Mundarten aber Atzel, Ätzel, Hetze, Gatze, u. s. f.
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Kluge (1894) 88f
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SuolVog (1909) 193
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Die
Geschichte des westgerm. Namens *ag-ō ist noch unaufgeklärt.
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Bruiniers
Meinung, daß das Wort eine Ableitung von germ. *agan 'sich fürchten' sei
und daß die Elster eigtl. als
'die scheue'
aufgefaßt worden wäre, ist nicht sehr wahrscheinlich; auch läßt sie sich
nicht gut in Einklang bringen mit den semasiologischen Gesichtspunkten,
welche sich bei Benennung von Vögeln geltend machen.
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Pfeifer (1995 / 2005) 279
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Elster f. schwarz und
weiß gefiederter Rabenvogel.
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Bereits ahd. und asächs.
begegnet der Name in unterschiedlichen Formen.
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Nhd. Elster geht auf
ahd. agalstra (10. Jh.), mhd. agelster, egelster zurück. Asächs.
agastria, agistra (dem ahd. agastra, 10. Jh., entspricht) wird über
mnd. (h)ēgester zu nordd. Häster, Heister;
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ferner wird ahd.
agaza (Hs. 13. Jh.) bzw. dessen nichtbezeugte Nebenform *agiza zu
schwäb. Hetze.
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Alle diese Formen sind
wohl Bildungen mit unterschiedlichen Suffixen zu einem nur westgerm.
belegten germ. *agō ‘Elster’ (ahd. aga, 11. Jh., aengl. agu), das,
sofern man es etymologisch mit der Wurzel von Ecke (s. d.) verbindet,
‘die Spitzige’ (nach dem spitzen Schwanz des Vogels) bedeuten kann.
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Der spitze Schwanz als
Benennungsmotiv fände eine Parallele in schwed. skata ‘Elster’, das sich
zu (mundartlich) skate ‘Spitze, Schwanz’ stellt. Gegenüber einer
Vielzahl landschaftlicher und mundartlicher Formen setzt sich Elster,
zuerst im Omd. des 15. Jhs., in der Literatursprache durch.
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Kluge 2002
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Elster
(10. Jh.), mhd. elster, agelster, ahd. agalstra Stammwort.
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Aus vd. *aglistrjon
f. "Elster"; andere Formen sind as. agastria, ahd. agaza (das zu schwz.
Hetze führt) nebst der Erweiterung agazzala, aus der Atzel stammt. Die
einfachste Form scheint in ahd. aga, ae. agu "Elster" vorzuliegen.
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Herkunft
unklar. Vielleicht "die Spitze" nach dem spitzigen Schwanz (s. Ecke und
vgl. nschw. skata "Elster" mit nschw. skate "vorspringende Landzunge,
Wipfel").
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TH 25.08.2016
Dieser Befund erweckt den Eindruck, als
handle es sich um eine Nachahmung des Rufs.
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Auch die vielfältigen dt. Formen lassen
eher an eine spontane Lautnachahmung denken als an Variationen eines
Grundworts.
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vgl.
Adelung Uhu = Huhu, Huw, Hu, Hau, Urhuh, Buhu
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Adelung scheint
also Recht zu haben mit "eine
Nachahmung seines natürlichen Geschreyes"
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Pfeifer =
Kluge 2002: zu Ecke wegen des
"spitzen Schwanzes"
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dazu nicht nur
schwed. skata
‘Elster’ zu (mundartlich) skate ‘Spitze, Schwanz’
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sondern
auch lat.
picus
'Specht',
pica
'Elster'.
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TH Vergleich
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arab. > hbr. ʕaqʕaq ist
eindeutig reduplizierter Ruf.
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*ƺagata > lett. žagata = ahd.
gagaza
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agazala = agaza + Suffix -ala (wie
Amsel, Drossel, Gimpel)
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agalstra
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