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Stieler (1691/ 1968) 2,2068
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Spalte /
die... Spalze / idem est quod Spalte [ist dasselbe wie Spalte]
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Spaelze
/ & Spelze / die / aliàs Dinkelkorn / zea, acrina. Sed Spaelzen
etiam dicuntur palea, acus [nennt man auch Spreu, Granne]...
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(bei Weizen und Gerste: palea [Spreu],
bei Dinkel: vaginula ['kleine Scheide'])
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Dief (1857) 546
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Grimm (1905)
16,2142
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spelt, spelz, m. eine dem weizen ähnliche getreideart, triticum spelta.
Nemnich.
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in der älteren sprache hat das wort entsprechend lat. spelta fem.
geschlecht: ...
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seit Adelung und Campe wird dann nur noch das masc. geschlecht
verzeichnet; als erklärung dieses geschlechtswandels ist
weitere angleichung an roggen, weizen zeigt wol die selten vorkommende
form spelten, spelzen: ...
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Pfeifer (1995 / 2005)
1320 f
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Spelt, Spelz, ferner: Spelze Spelz
Spelt m. weizenähnliche Getreidesorte, ‘Dinkel’, deren Ährenspindel beim
Dreschen in einzelne kleine Ähren zersplittert, während die Körner in
den Hülsen eingeschlossen bleiben,
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ahd. spelta, auch ‘Ähre’ (8. Jh.),
spelza f. (9. Jh.), spelt (9. Jh.), spelzo m. (Hs. 12. Jh.), mhd. spelte,
spelze f., asächs. spelta f., mnd. spelte, aengl. spelt m. (engl. spelt
aus dem Asächs.), mnl. spelte, nl. spelt
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Kluge 2002
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Spelt (Spelz) ... "Dinkel"
(8. Jh.), mhd. spelte, spelze f., ahd. spelta,
spelza f., as. spelta f . Ebenso nndl. spelt, ne. spelt, nschw.
spelt, nnorw. spelt.
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Versuch einer Wortgeographie:
moderner Sprachgebrauch kaum zu erheben, da Sonderwortschatz und
lange nicht mehr
angebaut
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Dinkel
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Spelz / Spelt
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ahd. offenbar nur Glossen
Graff
6,337
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mhd. desgleichen
BMZ 2,2,492a,
Lexer 2,1077
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anl., aengl., and., roman.
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Wörterbuchnetz:
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alem. Spelzli Kleinigkeit
(Splitter)'
Baum 194
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schwäb. Spelz 'Dinkel, Hülse der
Kornfrüchte'
SchHWb 377
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sächs. Spelze, Spalze 'Granne,
gespaltene Getreidehülse'
Mü-Fr
2,535
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Stieler (1691/ 1968) 2,2068
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Adelung (1793-1801)
4,183
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Spêlz: Man leitet den Nahmen von den
doppelten tiefen Spalten her, welche aus der Stellung der Körner an der
Ähre entstehen.
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Indessen kommen im mittlern Lateine die Nahmen Piletum
und Bilettum von eben derselben Getreideart vor.
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Dief (1857) 546
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Kluge (1894) 353
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... Die ahd. Form spëlza (gleich angls.
spëlt) drang, wie das z lehrt, vor der hd. Zeit (etwa gleichzeitig mit
Speicher, Pflanze, Wicke, Stoppel und Sichel) aus lat.-ital. spelta ein,
während die ahd. Nebenform spëlta auf ital. spelda weist; vgl. dazu noch
frz. épeautre Spelt'...
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Grimm (1905) 16,2142
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spelz schon vor der hochdeutschen verschiebung des t zu z aus lat.
spelta entlehnt; die danebenstehende form spelt wird auf ein romanisches
spelda zurückgehen.
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Schrader reallex. 949 schlieszt aus dem umstande, dasz das lat. wort
erst spät (im edikt des Diocletian) vorkommt, auf eine ältere entlehnung
aus dem germanischen,
Pfeifer (1995 / 2005) 1320 f
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ist als germ. t- Erweiterung wie die
unter spalten (s. d.) genannten Formen zu der dort angeführten Wurzel ie.
*(s)p(h)el- ‘spalten, abspalten, absplittern, abreißen’ zu stellen.
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Aus dem Germ. entlehnt (in Pannonien?)
ist spätlat. spelta, das daraufhin (als Rückentlehnung) auf das Ahd.
einwirkt, so daß unverschobenes ahd. spelta, nhd. Spelt neben
verschobenen Formen (s. oben) erhalten bleibt.
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Spelt bedeutet etwa ‘Splitterfrucht’
und bezeichnet zunächst die kleinen Ähren mit den Körnern, erst dann die
ganze Pflanze.
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Seit dem 17. Jh. setzt sich in
Analogie zu anderen Getreidesorten maskulines Genus durch. Der Plural
lautet Spelze. – Spelze f. (Plur. Spelzen) ‘beim Dreschen abfallende
Hülse des Getreidekorns, Spreu’ (17. Jh.), von der reichlich Spreu
liefernden Getreideart Spelt, Spelz übertragen.
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Kluge 2002
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Wie ae. spelt entlehnt aus l. spelta f.
Dieses scheint seinerseits ein Lehnwort aus dem Vorgänger von Spelze
"Getreidehülse" zu sein (überliefert ist eine Entlehnung aus dem
Pannonischen - im Gebiet der Pannonier saßen aber um das 5. Jh., das für
die Entlehnung in Frage kommt, Sueben und Langobarden).
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Das Benennungsmotiv hätte in diesem Fall
der Umstand abgegeben, daß beim Dinkel die Spelzen nicht durch das
Dreschen abfallen, sondern an den Körnern bleiben. Aber die Einzelheiten
bleiben unklar, und eine Entlehnung des lateinischen Wortes aus einer
unbekannten Sprache ist nicht ausgeschlossen.
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Oder mit unregelmäßiger Lautentwicklung
zu l. spiculum "Spitze, Stachel"?
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Lautung:
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Wortgeographie:
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Dinkel ist offenbar das ältere Wort,
zurückgedrängt von Spelz
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Merkwürdig, dass am Rhein beide Wörter
nebeneinander gebraucht werden.
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Herkunft:
zurück
Wort
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Quellen |