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tauschen
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täuschen
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mnl. tuuschen, tuisen 'würfeln; foppen, betrügen'
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mnd.
tūschen 'würfeln; betrügen, sein Spiel haben mit'
420
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mhd.
tiuschen 'sein Gespött treiben mit, betrügen'
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zwischen
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afries.
117
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twisk(a)
'zwischen, innerhalb'
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twiskia 'trennen, scheiden,
auseinandergehen'
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mnd. tuschen
'zwischen'
420
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mhd. zwischen, zwüschen, züschen, md. zwuschen 'zwischen'
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Adelung (1793-1801)
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Tauschen
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Anm. Im Nieders. tuschen, tuusken.
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Die
Abstammung ist dunkel;
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aber gewiß ist das Dauß in der Karte nicht das Stammwort, wie
Frisch wähnet, weil man im Kartenspiele immer die
Blätter verwechselt.
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Andere sehen den Begriff des Betruges als den herrschenden an, und rechnen
es zum folgenden täuschen, da doch nicht die geringste Spur eines solchen
Begriffes in dem Worte anzutreffen ist, sondern der Tausch vielmehr die
älteste und ehrlichste Art der Handlung ist.
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Übrigens ist für tauschen auch umsetzen, stutzen, und in einigen gemeinen
Mundarten kauten, Niedersächsisch küten, büten, kütjebüten, eigentlich
küten und büten, üblich.
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Täuschen
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Anm. Auch bey diesem Worte ist der Stammbegriff dunkel, zumahl, da es
weder bey unsern ältesten Schriftstellern, noch in den verwandten Sprachen
vorkommt.
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Es
scheinet indessen, daß es eine Onomatopöie einer geschwinden Bewegung,
besonders mit der Hand ist, und eigentlich jemanden durch Geschwindigkeit
hintergehen, bedeutet hat, da es denn zu dem Franz. toucher, berühren,
gehören würde.
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Kluge (1894)
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DWB
(1935)
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Tausch,
m.
, md.
tûsch, commulatio, permutatio.
das lautlich entsprechende mhd.
tûsch, pl.
tiusche hat
(wie das mnd.
tûsch) nur die bedeutung von
spass, schelmerei, betrug, täuschung, ist also ursprünglich wol ein mit
der interjection tusch (tuschen,
vertuschen) begleitetes
taschenspieler-, gauklerkunststück, durch das gegenstände verwechselt
wurden, woraus sich (da
beim ungleichen tausche der eine oder andere übervortheilt wird, vgl. das
sprichwort wer lust hat zu
tauschen, hat lust zu täuschen
oder zu betrügen
Simrock
549)
der begriff des betrügerischen
austausches und handels, endlich (mit
völligem schwunde der betrügerischen absicht)
des tauschhandels überhaupt
entwickelt haben kann, wie ja auch in
rosstäuscher (pferdehändler)
der ursprünglich darin liegende
begriff des täuschens geschwunden ist. eine genaue analogie bietet
parat mit dem zweiten
partieren im vergleich zum
jetzigen kaufmännischen baratt
tausch,
barattieren umtauschen,
tauschhandel treiben.
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tauschen,
verb.
gegen anderes geben, mutare,
commutare, permutare. das lautlich entsprechende mhd.
tûschen hat mit
tiuschen nur die bedeutung von
fallere, trufare ...;
im heutigen sinne kommt es im
15. jh. nur in der composition
vertauschen vor
(s.
tauschbrief), altclev. im
Teuthonista (1475)
und mnl.
tuyschen (Kilian
570b),
nnl.
tuischen, nd.
tuusken brem. wb.
5, 134, tûschen Schambach
237a,
so dasz das wort dem anlaute nach
nd. herkunft ist (alem.-schwäbisch
dûschen, dauschen, s. unten).
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täuschen,
verb.
fallere, decipere. die ältere und
richtige schreibung teuschen
entspricht dem mhd.
tiuschen (neben
tûschen, md. auch
tûsen), dessen anlaut auf nd.
herkunft weist: altclev. im Teuthonista
(1475) und mnl.
tuyschen (ludere alea, ludere
lucri spe et damni periculo
Kilian
570b),
mrhein.
(voc. ex quo
1469) thussen, nd.
tuusken, tûschen (tauschen und
täuschen);
über den mutmaszlichen zusammenhang von
tauschen und
täuschen s. das bei
tausch gesagte. den oberd.
mundarten ist täuschen
ungeläufig
(Schm.2
1, 628), auch das Basler
bibelglossar von Petri (1523)
bezeichnet das Luthersche
teuschen als ein
'auszlendig wort'
und erklärt es mit
betriegen, s.
Socin
schriftsprache und dialekte
242.
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Pfeifer (1995 / 2005)
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tauschen
Vb. ‘etw. für etw. anderes
geben’ (16. Jh.), vgl. älteres mhd.
vertūschen (14. Jh.), frühnhd.
vertauschen (15. Jh.), s. unten. Das Verb geht zurück auf mhd.
tūschen ‘Spaß, Gespött,
Schelmerei treiben, unwahr reden, betrügen’, auch
tiuschen, also eigentlich wohl
‘einem (im Handel) in betrügerischer Absicht etw. aufschwatzen, durch
Unterschiebung von etw. Falschem sein
Spiel mit jmdm. treiben’. Ein Bedeutungsübergang zu ‘Waren wechseln,
handeln’ und damit eine semantische Trennung der Verben mhd.
tūschen und
tiuschen dürfte sich bereits im
Mhd. anbahnen, vgl. mhd. rostūschen
‘Pferdehandel treiben’, rostūscher
‘Pferdehändler’
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täuschen
Vb. ‘jmdn. etw. Falsches
glauben machen, jmdn. irreführen’, reflexiv ‘sich irren, eine falsche
Vorstellung, Meinung haben’, mhd.
tiuschen ‘Spaß, Gespött, Schelmerei treiben, unwahr reden,
betrügen’, auch tūschen (s. ↗tauschen),
stammt wohl aus dem Nd., vgl. mnd.
tūschen ‘täuschen, betrügen, sein Spiel mit jmdm. haben, mit
Würfeln spielen, tauschen, wechseln’, mnl.
tuuscen, nl. (älter)
tuisen ‘täuschen, würfeln’.
Herkunft unbekannt. Im Obd. ist das Verb nicht üblich;
Luthers teuschen wird hier
mit (be)triegen,
(ver)vorteilen verdeutlicht.
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zwischen
Präp. ‘innerhalb zweier
(räumlicher oder zeitlicher) Begrenzungen, innerhalb einer Menge’. Aus
adverbiell gebrauchten präpositionalen Verbindungen wie ahd.
untar zwiskēn ‘unter, in der
Mitte von zweien’, untar in zwiskēn
‘untereinander’ (9. Jh.), auch zusammengezogen
untarzwiskēn sowie
inzwiscōn, mhd.
under,
in zwischen,
enzwischen entwickelt sich die
einfache Form mhd. zwischen,
zwüschen, (md.)
zwuschen Adv. und Präp., mnd.
twisken,
twischen, mnl.
tusscen,
twussen,
twisscen, nl.
tussen. Auszugehen ist daher von
einem Dativ Plural des sowohl distributiven wie kollektiven
Zahladjektivs ahd. zwiski
‘zweifach, zu zweit, zweiteilig, abermalig’, Plur. ‘beide’ (8. Jh.),
mhd. zwisc,
zwisch ‘zweifach, je zwei’,
Plur. ‘beide’, asächs. twisk
‘zweifach’, das germ. *twiska-
bzw. *twiskja- voraussetzt; vgl.
dazu auch aengl. betweoh,
betwux,
betwisc, engl. (älter)
betwixt ‘dazwischen’. Es handelt
sich um eine Bildung mit dem Suffix ie.
-ko- zum Multiplikativadverb ie.
*du̯is ‘zweimal’;
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tuschen
Vb. ‘mit Wasserfarbe malen,
eine Zeichnung farbig ausgestalten, kolorieren’ (2. Hälfte 18. Jh.),
zuvor ‘etw. einfarbig darstellen, eine Zeichnung einfarbig
ausgestalten, mit dunkler Farbe schattieren’, entlehnt (vereinzelt
getuscht,
getouscht, 16. Jh., geläufig
seit Anfang 17. Jh.) aus mfrz. frz.
toucher, afrz. tochier
‘berühren, anrühren, treffen, schlagen, antreiben, betreffen, zu
Herzen gehen’, frz.
auch ‘ein Bild ausführen’ und ‘Farbe, Druckerschwärze auftragen’. Dem
frz. Wort liegt vlat. *tōccāre
‘schlagen, treffen’ (vgl. ital. toccare
‘berühren, anfühlen, anstoßen’) zugrunde, eine lautnachahmende
Bildung, die von dem beim Auftreffen auf einen Gegenstand entstehenden
dumpfen Ton (tok) ausgeht
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Etymologie de TOUCHER
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1. ca 1100 « entrer en
contact avec quelqu'un ou quelque chose par l'intermédiaire d'un objet,
d'un instrument »
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D'un lat. pop. *toccare « heurter,
frapper », propr. « faire toc », issu du rad. onomat. tok évoquant le
bruit sec produit par le choc de deux objets durs (v.
Schuchardt ds Z. rom. Philol. t.
22, p. 397 et t. 23, p. 331; EWFS; FEW t. 13, 2, pp. 14-16, s.v. tokk-).
Cf. toc, tocsin, toquer et les correspondants de toucher dans les
autres lang. rom.: esp., port., cat., a. prov. tocar, prov. touca,
ital. toccare, roum. toca.
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TH
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2012
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mnd. tuschen
'zwischen'
420
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mhd. zwischen, zwüschen, züschen, md. zwuschen 'zwischen'
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2018 Tusche, vertuschen
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⒢
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erklärt nicht den Umlaut
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zu viele Zusatzannahmen
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