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griech.
1479
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σατυρίασις saturíasis 'krankhafte
Versteifung des Penis'
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σατυρι(α)σμός satyri(a)smós 'krankhafte
Versteifung des Penis; ein knolliger Aussatz, Elephantiasis; vorstehendes
Geschwulst der Ohrdrüse'
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Σάτυρος Sátyros
'ein Naturgeist; geschwänzter Affe; Pl. Satyrspiel; geiler Mensch'
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Hesych
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<σατύραν> satýran·
καταφερῆ 'Geneigtheit'
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<σατύριον> satýrion·
πόα τις συνεργὸς πρὸς τὰς Ἀφροδισίας ὁρμάς. καὶ ζῶον τετράπουν, ἢ
λιμναῖον 'ein Kraut, das den Geschlechtstrieb unterstützt; und ein
vierfüßiges oder Sumpftier'
1479
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<σάτυροι> sátyroi·
μορφαὶ ἀπρεπεῖς 'unanständige Gestalten'
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<σάτυρος> sátyros·
ἡ ἔντασις. ἢ χορευτής 'die
Anstrengung / Schwellung, oder Tänzer'
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thrak.
satras, -us 'lebendig, lebhaft, flink'
=
aind.
चतुर
catura
'schnell, rasch, geschickt, gewandt' <
चत्वार् catvâr 'vier'
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Ikonographie (Satyr – Wikipedia):
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Meist werden die Satyrn oder Silene
stupsnasig, glatzköpfig, unbekleidet und ithyphallisch dargestellt. Als
Mischwesen sind sie meist mit Ohren und Schweif von Pferden oder Eseln,
häufig auch mit tierischen Extremitäten ausgestattet.
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Ihre Bocksmerkmale erhalten sie erst im
Hellenismus, vermutlich unter dem Einfluss von Darstellungen der Panen und
der Paniskoi, welche in derselben Rolle auftraten wie die Satyrn.
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< satʰḗ 'Penis (EtMega,
Hofmann)
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< *sḗn 'Penis' + tū̆-
'schwellen' (Solmsen)
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< verstärkendes sa- + tū̆-
'schwellen' (Brugmann)
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Pokorny
(1959/2002)
1080ff
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tēu-, tǝu-, teu̯ǝ-, tu̯ō-, tū̆- 'schwellen'; erweitert mit
bh, g, k, l, m, n, r, s, t
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1882f 6. n-Bildungen, z. Т. als wurzelhaftes *tu̯-en-
erscheinend:
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Auf einem *tu̯-ēn : *tu̯en-ós, *tu̯ṇ- 'φαλλός' beruht gr.
σάθη 'penis' (Bildung wie πόσ-θη : πεός), σαίνω 'schwänzeln,
schmeicheln'...
*tu̯n̥̣-
'Penis* + tū̆- 'schwellen' vom selben Stamm ist kaum
wahrscheinlich.
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= lat. satur 'satt' (Kerény)
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< *sətor 'Säer'
(Hofmann, Krahe)
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'vierfüßiges Tier' (TH)
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'vier > lebhaft, flink' ist mir nur im
Aind. und Thrak. bekannt, aber der Zusammenhang lässt sich nicht leugnen.
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'vier > vierfüßig > lebhaft, flink'
lässt sich nachvollziehen. Wieso aber > Dämon > Begleiter des Dionysos?
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dämonische Tiere >>
Affe,
Nesso
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Personifikation des Rauschs >>
Affe,
Bachkalb (anderes
Bild). Aber das war wohl kaum das ursprüngliche Merkmal des Dionysos.
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Benennungsmotiv "vier" > "Satyr"
unverständlich.
-
unverständlich:
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<
*ki̭a
'was für ein' (Hofmann)
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< idg. *ghaido-
'Ziegenbock' (Merlingen)
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'geschwänztes Wesen' zu armen jet
'Schwanz' (v. Windekens)
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< psên 'streichen, reiben, zerreiben,
zerfallen' *der Nager* (Grošelj)
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neu:
-
Pferd,_Esel
-
Schar
-
verborgen
⒡
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Die Satyrn waren Geister, also für
normale Augen verborgen. Das würde auch Sāturnus erklären.
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Das sem. Wort kann durch die Phönizier
in Griechenland bekannt geworden sein (wie Kadmos, Europa: alter
mythologischer Einfluss).
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Jes. 45,15 auch von Jahwe:

Áken attâ El
mistatter, Älohê
Jiśraʔel môšîaʕ.
Fürwahr, du bist ein
verborgener Gott, du Gott Israels, der
Heiland.
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kaum wahrscheinlich
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japhet.
*tü- 'größer
/ stärker werden'
1080
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vgriech. *tʊəʊos
'stark, gesund'
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erinnert an thrak.
satras, -us 'lebendig, lebhaft, flink'
=
aind.
चतुर
catura
'schnell, rasch, geschickt, gewandt'
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dor. τίτυρος tī́tyros
'Satyr'
1644
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gehört eher zu *ǩy-t- 'achten auf,
ehren...'
636f,
griech. τίειν tíein 'schätzen, hochachten, ehren', πολύτιτος polý-tītos
'hochgeehrt'
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vielleicht aber umgedeutet aus σάτυρος sátyros
wie
aind.
चतुर
catura 'schnell... zum Wort für
'vier', griech. τέτταρες téttares
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besser: Euphemismus und damit zu *σήν
sḗn 'penis' und tū̆- 'schwellen', wie Frisk.
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⒢ Ein Wort ist doch kaum
zusammengesetzt aus zwei Formen der Wurzel mit unterschiedlichen
Bedeutungen wie "Zugzog 'mititärischer Zugführer'" (// Herzog 'Heerführer'), also auch
nicht
*tʊe- 'Penis' + *tʊ-r- 'geschwollen'.
Das ist doch eher
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sa-tu- < *śḫʊn̥turós 'stürmisch' < idg.
*śḫʊn̥tús 'Wind, Sturm',
*śḫʊëntís
'stürmisch, energisch'
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passt sehr gut zu thrak.
satras, -us 'lebendig, lebhaft, flink'
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ähnliche Bildung: vgriech. *mr̥-tús
'Erinnerung, Zeugnis' > griech. μάρτυς mártys 'Zeuge' (Akzentverlagerung
wegen Bedeutungsänderung) > μάρτυρος
márty-ros 'Zeuge'
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Wegen der Verwandtschaft mit
gesund könnte man auch 'vital'
übersetzen.
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dor. τίτυρος
tī́tyros
'Satyr'
1644
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