Befund
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lat. mīrus
'wunderbar', mīrari 'sich wundern'
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alat. cosmis,
lat. cōmis 'gut gelaunt, freundlich, human'
Theorien
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Walde 487 f:
zu aind smáyatē 'lächelt', smáyam 'Staunen'. Die anderen angeführten
Vokabeln bedeutetn 'lächeln, lachen, spotten'
Lat. r ist altes r, nicht s. (Aber ab. směchъ [das Lachen, Gelächter])
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so auch P967: 1. (s)mei- smeu- 'lächeln, erstaunen'
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Alternative:
japhet. *my-
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P711 mēi-,
mōi-, mī- 'mild, weich, lieblich'
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P712 meigh-,
meik- 'flimmern, blinzeln, dunkel'
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darin: mnd.
micken 'beobachten', awfries. mitza 'beobachten', russ. mig 'Augenblick',
ab. mьčьtъ 'Vision, Spuk, Schimmer' ['Einbildung, Erscheinung'
Sadnik-Aitzetmüller]
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P714 meis-
'flimmern, blinzeln, dunkel'
Erklärung
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Man kann
doch alle dieser Wurzeln zusammenführen zu *śmÿ- 'zucken, das Gesicht
verziehen':
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*śmÿ- 'ein
freundliches Gesicht machen' P967
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*mȳ-
'freundlich, lieblich, mild > weich' P711
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*mÿ-
'zucken, blinzeln; die Augen öffnen, beobachten; die Augen schließen,
schlafen' P712.714
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P712 miglā
'Nebel, Wolke' zieht man besser zu P273 meiĝh- 'harnen', <
*ma-
'Wasser'
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Alat. cosmis
wurde regelrecht > lat. cōmis 'gut gelaunt, freundlich, human'
(Schwund des s vor Nasal mit Ersatzdehnung wie bei *prismos > prīmus).
Aber ist co- = con-, was ja wohl von Walde vorausgesetzt wird?
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