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PfA
26.08.1967
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207. Wie sehr sich die Mundart veränderte zeigen folgende Beispiele: "oig"
wurde zu sehr, "Nehdern" wurde zu "Nehmädche", jetzt "Schneiderin, die "Wäs"
zur Tante, "de Verra" zum Onkel, die "Widfraa" zur Wittwe, "de
Widmann"
zum Wittwer, "de Hochzeiter" zum Bräutigam, die "Sohnsfra" zur
Schwiegertochter, "de
Dochtermann" zum Schwiegersohn, die
"Industrielehrerin" zur Handarbeitslehrerin, "de
Dischkaste" zur
Schublade, "die Schlofkutt" zum Nachthemd, "ess
Schnubduch", zum
"Sacktuch", zum Taschentuch, "die
Salwenn" zur Webkante, "de
Hoorschwoanz"
zum Zopp", "es Schmoalzkraut" zum "Feldsaloat", die "Zeit
biere" zum "Gun
Dach soae", zum "grieße" (grüßen)", sich
schreiwe", "haaße" zu heißen, "blime"
zu "bliee" (blühen), "reie" zu lenken, "zeirig" zu reif, "wolfel" zu
billig, die "Migg" zu Wagenbremse, "Montur" zu
Oozug" (Anzug), "Gleckeflaasch"
zu Wellfleisch, "vakonsumiern" zu verbrauchen, "ehr sollt aa
schee bedankt soi" für
danke schee", "koa
Ursach" oder "es
ess gärn
geschähe" oder es "weer
de Wärt" für bitte, oder "Adschee" für Auf Wiedersehen. "Haufes
genunk"
für übergenug, "lerischerheit" für unverheiratet, "Weibsbild" für Frau, "Moannskerl",
Mehrzahl "Moannsleit" für Männer, "Loschie" für Wohnung, "Leich" zu
Begräbnis, "Stoambes" zu Kadoffelbrei, "Zeigspeel" zu viel Zeug, "unnerm
leire" oder "unner
de Kersch" = während des Läutens, während der Kirche
(dem Gottesdienst), oder für schwer arbeiten: "oabwoarzele", "oabschoijele",
"zwazzelisch" für verzweifelt, "Magesgiewer" für Anstifter, "Lichtdorn"
oder "Atzelaag" für Hühnerauge, "kalfaktern" für zwischentragen,
schwätzen. "Hoamduckser" für falscher Mensch, "Giwick" für Kiebitz, "Wuttwutt"
für Wiedehopf (Vogel), "Großmogel" für Großtuer, "draatsche" für
tratschen, "diffisil" für schwierig, "breebele" für Vorwürfe machen, "Advogoat"
für Rechtsanwalt, "agroad" für genau.
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Times New Roman 5.01
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