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Heinrich Tischner Fehlheimer Straße 63 64625 Bensheim |
ShoppingSprachecke in den Echo-Zeitungen |
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Hurra, jetzt kann ich endlich mitten in der Nacht shoppen gehen, sofern die Geschäfte geöffnet sind. Ich weiß aber nicht, ob ich das will. Ich pflege nachts zu schlafen. Als Rentner habe ich tagsüber viel Zeit zum Einkaufen und nutze sie doch nicht. Ich mache eher "Nicht-Shopping" als "Nightshopping".
Haben wir das wirklich nötig? Brauchen wir
solche Fremdwörter aus dem Englischen wie Shop,
shoppen, Shopping, Nightshopping? Wir haben doch noch die guten alten
deutschen Wörter Laden, Geschäft, einkaufen,
Einkauf, Einkaufsbummel. Wozu brauchen wir die angelsächsischen? Nicht nur shoppen, auch kaufen ist ein Fremdwort. Es stammt aus der Zeit der Römer: Die Germanen besuchten gern eine römische caupôna, in der ein caupo Wein ausschenkte und einen kleinen Handel trieb. Die Germanen gingen bei ihm nicht "shoppen", sondern cauponâri 'feilschen' und machten daraus kaupon, "kaufen". Dabei hatten sie doch schon bugjan 'kaufen', erhalten in englisch buy.
Neulich lernte ich die intelligente
Unterscheidung zwischen Bedarfsfremdwörtern und Luxusfremdwörtern kennen.
Luxusfremdwörter sind Ausdrücke, für die es bereits deutsche Ausdrücke gibt
und die man wie Luxusartikel benutzt, um Eindruck zu machen. Man will "up to
date" sein – Verzeihung, ich meine "modern" (wieder ein Fremdwort), also
zeigen, dass man "auf dem neusten Stand" ist.
Shopping statt Einkaufsbummel und
Shop statt Laden
sind Luxusfremdwörter. In den letzten 60 Jahren hat sich unsre Lebensweise tief greifend gewandelt. Der sprachliche Wandel ist nur ein Symptom, das heißt eine Begleiterscheinung. |
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Begriffe: Kaufleute | Sprachecke 24.09.2013 |
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Datum: 12.12.2006 Aktuell: 09.02.2019 |