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Heinrich Tischner Fehlheimer Straße 63 64625 Bensheim |
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Brot gibt es in den verschiedensten Formen: längliche, runde, quaderförmige oder ringförmige Laibe[1], Stangenbrot, handliche Brötchen sowie dünne und breite Fladen[2]. Besondere landschaftliche Namen haben Brotscheibe und Anschnitt.[3] Allzu viel ist ungesund, daher gibt's heute von jedem nur einen Happen: Das Stangenbrot heißt auf Französisch Baguette, von italienisch bacchetta, nicht zu backen, sondern Verkleinerung von lateinisch baculum, alles in der Bedeutung 'Stab'. Die deutsche Entsprechungen sind Pegel, eigentlich 'Markierungsstäbchen',[4] und Bengel 'Knüppel' (mit eingeschobenem n).[5] Der ringförmige Bagel (gesprochen "Bäigel")[6] gehört nicht dazu, das ist die englische Schreibung von amerikanisch-jiddisch beygl, aus österreichisch Beugel 'Hörnchen', eine Verkleinerung von mittelhochdeutsch bouc 'Ring'.[7] Eine Art Fladenbrot sind die Oblaten, dünne weiße Scheiben, die nach nichts schmecken, gebraucht als Zutat beim Backen, in den Kirchen als Abendmahlsbrot. Die Hostien sind den jüdischen Matzen nachempfundene mundgerechte Scheiben aus Wasser und Mehl. Sie krümeln nicht und können lange aufbewahrt werden.[8] Der profane Name Oblate[9] und der kirchliche Hostie[10] bedeuten 'Opfer': lateinisch oblata 'die dargebrachte' und hostia 'Opfergabe, Opfertier'. Die vom Laib abgeschnittene Scheibe heißt in Hessen Stück Brot, genauer bestimmt in Zusammensetzungen wie Stück Butter-, Wurste-, Käse-, Geleebrot. Eine dicke Scheibe heißt Ranken, anderswo auch Runken (verwandt mit Runkelrübe 'Dickwurz').[11] Zum Anschnitt sagt man Knärrnche oder Knärzje (zu Knorren[12], Knorz[13] 'Verdickung'). Die knusprigen Enden gelten als das beste am Brot. Man sagte, sie hätten das meiste Geld gekostet. |
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Datum: 47KW 2016 Aktuell: 09.02.2019 |