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Heinrich Tischner Fehlheimer Straße 63 64625 Bensheim |
Von Früchten und BärenSprachecke in den Echo-ZeitungenAuf Ihre Fragen antworte ich gern. Email |
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Es gibt weiße, braune, blonde[1] und schwarze Bären. Warum aber hat Käpt'n Blaubär[2] eine andere Farbe? Weil das ein Wortspiel ist mit dem ähnlichen Klang von Bären und Beeren. Heinz Erhardt hat sogar ein Gedicht über Brombär, Himbär und Stachelbär gemacht.[3] Verwechseln kann man Frucht und Tier nicht, weder in der Natur, noch in der Aussprache noch in der Wortgeschichte. Nur in der Schreibung hatte man vor 1650 keinen Unterschied gemacht.[4]
Beere (basjam)[5]
und Bär (beran)[6]
waren schon im Germanischen leicht zu unterscheiden.
Basjam
verhält sich zu Beere wie
Frost zu frieren
(s wurde zu r). Beere war das germanische Wort für 'süße Frucht'. Von den großen Baumfrüchten gab es nur Holzapfel[7] und Holzbirne[8]. Beide sind kaum genießbar.
Im
Hessischen werden Beere und
Birne gleich ausgesprochen:
Beer, Mehrzahl
Beern. Beide Wörter haben die Besonderheit, dass das ursprünglich
Mehrzahlformen waren, die man als weibliche Einzahl gedeutet hat:
Frühneuhochdeutsch das Beer /
die Beere. Bei der Birne geschah dieser
Wechsel zweimal: lateinisch pirum / Mehrzahl
pira wurde als althochdeutsch
bira / birun übernommen, daraus
entstand mittelhochdeutsch bir /
birn und schließlich
Birne / Birnen.[9] |
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[2] Comic: Käpt’n Blaubär | Trickfilm: Käpt’n Blaubär – Wikipedia
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Datum: Aktuell: 09.02.2019 |